Neuigkeiten

Neue Dacheindeckung für erster Serrestall
08-01-2018

Neue Dacheindeckung für erster Serrestall

Der erste Serrestall entstand im Jahr 2003 auf dem Milchviehbetrieb von Jan und Kristian de Wagt in Steenwijkerwold, in den Niederlanden. Derzeit wurde erwartet, dass die Kunststoffdachabdeckung nach acht Jahren ersetzt werden müsste. Doch entgegen der damaligen Erwartungen, war dies erst im vergangenen Juli, also erst nach vierzehn Jahren, notwendig.

Im Jahr 2002 wurde Familie De Wagt klar, dass der damalige Liegeboxen-Laufstall ersetzt werden musste. Sie kamen mit Erik Lindeboom von ID Agro ins Gespräch. Serreställe waren bei Rindviehhalter damals noch nicht zu finden. Jan informierte sich und sah sich unter anderem bei einem Schweinezüchter um, der bereits mit dieser Art von Stall arbeitete. Sofort war er überzeugt und machte sich gemeinsam mit Erik Lindeboom und dem Team von ID Agro an die Planung eines neuen Stalles. "Die enorme natürliche Beleuchtung im Stall hat mich sofort angesprochen. Zusammen mit dem Preisunterschied war das der entscheidende Faktor." In der Zwischenzeit befinden sich in dem, 56 Meter langen und 28 Meter breiten, Stall einhundert Kühe und sechzig Kälber.

Bessere Ergebnisse

 Jan und Kristian sind froh, dass sie sich mit einer neuen Membran auf den Bögen fortbewegen können. In einem Stall, der ohnehin gut funktioniert. Mit der neuen Bedachung  ist es immer noch sehr hell und luftig im Serrestall. "Fruchtbarkeit und Produktionsergebnisse sind gut und besser als im alten Stall. Das ist ein großer Unterschied.  Aber mit Zahlen ist das schwer zu beweisen. Schließlich sind die Ergebnisse trotz eines neuen traditionellen Stalls wahrscheinlich besser als in dem alten, stickigen Stall", sagt Kristian. "Wir haben gehört, dass viele Kollegen mit einem Serrestall auch weniger Klauenprobleme haben. Besonders Mortellaro nimmt bei ihnen ab. Leider leidet unser Vieh immer noch unter dieser Infektion. Wir halten jedoch das Stallkonzept nicht dafür verantwortlich, sondern die geschlossenen Böden, mit denen wir arbeiten. Die Kühe bleiben auch hier im Sommer drinnen und trocken und sauber kriegen wir diese Böden nicht.

Schätzfehler

Der Unterschied im Licht war daher groß mit dem ziemlich dichten und mäßig lüftenden Stall, in dem Jan und Kristian bis 2003 arbeiteten. "Das ist auch der Grund für den ersten und größten Fehler, den ich beim Bau gemacht habe", sagt Jan. "Erik Lindeboom und seine Leute rieten mir, den Stall einen Meter höher zu bauen als wir es jetzt gemacht haben. Ich war an einem niedrigen und dunklen Stall gewöhnt und dachte, es sei in Ordnung. Das ist ein Schätzfehler. Jetzt passen die Maschinen oft schwer und mit viel Mühe hinein. Aber an sonst gefällt der Stall wirklich gut."
Kürzlich wurde die Membrane der anderen drei Bögen erst nach vierzehn Jahren erneuert. Das Schattentuch wurde deutlich schlechter und begann Lücken zu zeigen. Dies wird durch die UV-Strahlung verursacht, erklärt Lindeboom. Es war nicht notwendig, die Folie, die unter dem Schattentuch befestigt war, zu ersetzen. „Fühlen Sie mal wie zäh es ist“, sagt Jan de Wagt, der die alte Folie greift und daran zieht.

Leicht zu verlegen

Im Jahr 2003 wurden die Folie und das darüber liegende Schattentuch noch getrennt verlegt. Inzwischen handelt es sich bei dem, für den Serrestall eingesetzten Dachmaterial um ein maßgefertigtes Material, welches aus beiden Schichten besteht und so als eine Lage auf dem Dach angebracht werden kann.So ist die Montage heute, 14 Jahre später, viel einfacher "“Bei der ersten Montage  vor 14 Jahren musste alles Meter für Meter ausgerollt werden", erinnert sich Jan de Wagt. Heute, vierzehn Jahre später, ziehen die Monteure alles mit der Treckeschaufel in kürzester Zeit über die Länge des Daches und sofort liegt alles richtig. Das spart viel Zeit und Mühe. Man sollte bei dieser Arbeit nicht zu viel Wind haben, aber glücklicherweise haben wir damit hier in unserer Region in der Regel wenige Probleme.", so de Wagt.
Die neue Dachmembran  ist deutlich schwerer als die alte. Wog das alte Dachmaterial zwischen 60 und 80 g/m², ist die neuentwickelte Dachmembrane mit 550-650 g/m² erheblich schwerer.. Für die Dachkonstruktion, die dieses Material leicht tragen kann, spielt dieser Gewichtsunterschied keine Rolle. Die neue Dachmembran erfüllt alle aktuellen Brandschutzanforderungen. Mit dem schwereren Material und der Flexibilität unserer Konstruktion, ist der Serrestall für Deutschland, mit je nach Region unterschiedlichsten Anforderungen in Bezug auf Schnee- und Windlasten, gut geeignet“ weiß Erik Lindeboom zu berichten.

Skepsis ist vergangen

Die Gefahren durch hohe Schneelast oder besonders starke Windlastmachten die Versicherer in 2003 noch vorsichtig, erinnert sich Jan de Wagt. "Damals konnte nahm uns nur die Versicherung Interpolis. Inzwischen ist der Stall bei Univé versichert und auch andere Versicherer sind nun bereit, diesen Stall zu versichern." Aber nicht nur die Versicherer, sondern auch die Berufskollegen waren vorsichtig. Zu einem Tag der offenen Tür wurde unmittelbar nach der Fertigstellung des Stalles im Jahr 2003 eingeladen. Mit über 2000 Besuchern  war es unglaublich gut besucht, erinnert sich de Wagt. "Von einigen Kollegen aus der Nachbarschaft höre ich  immer noch "Wenn der Wind gut weht, wird Dein Stall bald bei uns auf dem Hof enden.“ Aber wir hatten noch nie Sturmschäden. Auch in dieser Hinsicht hat sich die Stall als gute Investition erwiesen. "